Changement 2010
in Zusammenarbeit mit Frank Gabriel

„changement“ von Erik Schmelz und Frank Gabriel beinhaltet eine Logik, die keine ist. Dinge fügen sich zusammen, indem sie einfach von dem einen beim anderen gefunden werden. Gemeinhin meint man, ein Gespräch diene dazu, Klarheit zu schaffen, seine Gedanken zu ordnen. Die Kommunikation und Kollaboration, die zur Entstehung von „changement“ führte, überließ sich der Assoziation, dem Traum, der Intuition, dem Spiel. Dementsprechend wird der Veränderungsprozess auch am Eröffnungsabend weitergehen, wenn den Besuchern allerhand Spiele angeboten werden, bei denen vorrangig Kugeln bewegt werden. Wer die Spielregeln macht, bleibt offen. Ein Spiel um des Spieles Willen? Kiosk Moguntia ist als Projektraum für Kunst ein geschützter Raum, der offen für Ideen und Gedanken von außen ist, sich aber nicht verzwecken lässt. Das Spiel, das sich ebenfalls gewissermaßen außerhalb der Regeln und Zwänge des alltäglichen Lebens bewegt, findet hier einen passenden Raum. Mit anderen zu spielen, ist ein Zeitvertreib, dem mitunter besonders viel Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit gewidmet werden kann. Dann geht es nicht mehr darum, sich die Zeit zu vertreiben, sondern die Zeit wird vergessen. Man könnte Schiller zitieren:
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Über die ästhetische Erziehung des Menschen, 15.Brief).
Die Eigendynamik des gemeinsamen Spiels war Motor bei der Entstehung der Installation, die nun in der Reihe „blueberry nights“ gezeigt wird, und sie wird sich im besten Fall am Eröffnungsabend auf die Besucher übertragen.

Clara Marie Wörsdörfer, 12.11.2010